Gute Vorsätze – spirituelles Leben in der Familie

„Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen.“ (Josua 24, 15)

Dieser Blog beschreibt die Suche unserer Familie nach Gott.

Wir wollen IHN suchen, der von sich sagt, dass er sich finden lässt (Jeremia 29, 13) und SEINE Worte hören, die unsere Seele satt machen (Psalm 90, 14).

Im vergangenen Jahr war dies vor allem Franks persönliche Suche gemäß eines Jahresmottos „Ich möchte Jesus 2017 mehr lieben als 2016“. Was aus einer Unzufriedenheit mit dem eigenen geistlichen Leben und einem guten Vorsatz für das neue Jahr begann, entwickelte sich zu einer leidenschaftlichen Jagd nach MEHR von Gott. Entstanden sind viele Texte über Gebet, Stille Zeit und geistliche Übungen, die in den älteren Blogbeiträgen nachgelesen werden können. Gleichzeitig wurden wir auch als ganze Familie für die Führung und den Auftrag Gottes in unserer Gesellschaft sensibel. Nicht zuletzt entwickelte sich daraus auch ein Auftrag. In einer Zeit, in der das traditionelle Familienmodell ausgedient zu haben scheint, spüren wir umso deutlicher die Verantwortung der Erziehung unserer Kinder im Hinblick auf eine Stärkung der Familie als kleinste Zelle der Gesellschaft. Zudem sehen wir als Erwachsene, welche die Kraft und Schönheit des Gebets kennen, einen geistlichen Auftrag darin, unsere Kinder mit hinein zu nehmen in diese „Schule des Gebets“, damit sie selbst die Möglichkeit haben, die verändernde Kraft Gottes kennen zu lernen und Jesus Christus als den wahren Schatz ihres Lebens entdecken. Dies hat etwas mit geistlicher Leiterschaft in der Familie zu tun, einem Thema, mit dem sich viele christliche Familien schwer tun und das bislang auch in unserem Alltag nicht besonders weit oben auf der Agenda stand. Dies wollen wir nun ändern und zwar mit einem neuen Jahresmotto: Wir möchten gemeinsam Jesus 2018 noch mehr lieben als 2017“.  Natürlich haben wir schon immer mit unseren Kindern gebetet. Bei Tisch, vor dem Schlafen, alleine, in bestimmten Situationen, konkret oder auch allgemein. Und wir haben Gebetserhörungen erlebt: Wunder, Heilung, Trost und Hilfe. Den Schatz des zweckfreien Gebets (d.h.der Anbetung), der gemeinsamen Ausrichtung auf Gott im Lobpreis und die Meditation des Wortes Gottes als gesamte Familie (was bei vier Kindern unterschiedlichen Alters gar nicht so einfach ist) haben wir jedoch noch nicht „gehoben“. Deswegen starten wir einen ersten Versuchsballon, der mit uns ins neue Jahr fliegt. Er heißt „Familiengebetszeit“ und geht so:

Wir sagen an zwei Stellen in der Woche eine „Familiengebetszeit“ an, die wir alle wahrnehmen wollen. Sie dauert erst einmal kaum mehr als eine Viertelstunde und lässt sich prima in den Tagesablauf integrieren. So wissen die Kinder bereits am Vortag: „Morgen findet Gebetszeit statt“. Natürlich möchte sie vorbereitet werden, das bedeutet, dass einer von uns Erwachsenen sich Gedanken macht über den inhaltlichen Schwerpunkt dieser Zeit. Der Rahmen ist immer derselbe: Da uns eine „geheiligte“ (d.h. eine besondere, abgeschiedene) Zeit wichtig ist, setzen wir uns alle auf Kissen im Kreis auf den Wohnzimmerteppich. In der Mitte liegt eine bunte Serviette und eine große Kerze steht darauf. Der Jüngste beginnt die Zeit mit einem Schlag auf die Triangel. Jetzt geht’s los. Ein anders Kind zündet die Kerze an und wir sprechen gemeinsam und mit geöffneten Händen (als Zeichen, dass wir etwas von Gott empfangen wollen und wir uns ihm ganz hingeben) die Worte: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.“ Manchmal hören wir uns ein kleines instrumentales Musikstück an (Buchtipp mit CD: Anke&Daniel Kallauch: Wenn Familien beten; Volltreffer Hattingen, 2016) oder wiederholen ein gemeinsames Lied der letzten Gebetszeit. In den Weihnachtsferien hat uns das Thema „Gott gibt uns alles, was wir brauchen“ beschäftigt. Passend dazu sangen wir das Lied „Wer bittet, dem wird gegeben“. Gerne dürfen die Kinder kleine Instrumente dazu spielen, allerdings achten wir darauf, dass der Gesang nicht zu kurz kommt, weil es uns ja auf den Text ankommt…. Es schließt sich hier ein kleiner biblischer Impuls, ausgehend von einem Bibelvers, einer Geschichte aus der Bibel, einem Gleichnis o.ä. an. Gerne bereiten wir dies mit Hilfe eines Bildes, eines Rätsels, eines Plakats, usw. etwas auf. Hier sind der elterlichen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Gemeinsam lesen wir einen Bibelvers mitsamt Bibelstelle laut und wiederholen ihn in den nächsten Gebetszeiten immer wieder, damit er sich einprägt. Zum Schluss singen wir ein weiteres Lied oder wiederholen das Lied vom Anfang noch einmal und geben die Möglichkeit, dass jeder, der möchte, ein lautes Gebet sprechen kann. Vorsichtig versuchen wir darauf hinzuweisen, in den Gebeten beim Thema zu bleiben und nicht zu sehr abzuschweifen….die Großen kriegen das schon ganz gut hin. Wir beenden die Gebetszeit, indem wir aufstehen, uns an den Händen fassen oder auch die Arme um die Schultern legen und gemeinsam beten: „Herr, segne uns und behüte uns. Amen“. Ein Kind pustet die Kerze aus und der Jüngste schlägt ein letztes Mal die Triangel. Fertig.IMG_1256

Wir wissen, dass solch ein Modell auf den ersten Blick aufwendig erscheint und Disziplin erfordert, viel mehr noch als die persönliche Gebetszeit am Morgen. Aber wir glauben, dass in der Kultivierung eines spirituellen (=geistlichen) Familienlebens ein kostbarer Schatz für den Einzelnen wie auch die Familie als Kollektiv steckt. Und: Ist es nicht unsere Aufgabe als Väter und Mütter unseren Kindern zu „zeigen“, wie Beziehung zu Gott funktioniert und sie auf diesen Weg einzuladen und anzuleiten? Wir wollen dies nicht nur unseren Pastoren und Kindergruppenmitarbeitern überlassen, sondern bewusst in die „spirituelle Ausbildung“ unserer Kinder investieren. Wir wollen, dass unsere Kindern beten lernen. Wir wollen, dass sie Bibeltexte kennen. Wir wollen, dass sie wissen, wie sie die Stimme des Heiligen Geistes vernehmen können. Dieser Versuchsballon ist gestartet. Mal sehen, ob er unterwegs abstürzt oder wo er uns hinführt. Einstweilen halten wir fest an Gottes Zusage: „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich finden lassen.“ (Jeremia 29, 13). Auch als Familie.

 

Bildrechte: © F. Laffin, privat

6 Antworten auf „Gute Vorsätze – spirituelles Leben in der Familie

  1. Hallo, ich freue mich, das ich gerade auf euren interessanten Blog gefunden habe! Vielen Dank, dass ihr eure Ideen für eine Familiengebetszeit hier teilt. Ich überlege auch schon länger, wie wir zu mehr gemeinsamem Gebet mit den Kindern kommen können, da werde ich mir ein paar Ideen abschauen. Segensgrüße, Jojo

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